Neulich im Supermarkt ….
Ich hatte einen großen Plan – nämlich den Einkauf abzuarbeiten und zügig wieder aus dem Getümmel rauszukommen. Denn Ostern stand vor der Türe. Und es war ein Tag, an dem die Sonne nur zaghaft durch die kühlen Wolken blinzelte und jederzeit ein Regenguß kommen konnte. Im Supermarkt zogen die Menschen geschäftig durch die Gänge und es lag ein Hauch von Feiertag in der Luft. Also, ging ich zügig meines Weges, in der Hand mein Einkaufszettel und meine Ziel klar vor Augen: Einkaufen und schnell wieder nach Hause..
🍫 Schokohasen Alarm
Und dann, ganz plötzlich, blieben meine Augen an ihnen hängen: Diese kleinen bunten Schokohasen, die fröhlich und glänzend in den Regalen standen, mit bunten Schleifen, liebevoll gestalteten Gesichtern und einem Hauch von Nostalgie, der sich fast unbemerkt ins Herz schlich.
Und ich merkte, wie mein Herz einen winzigen Hüpfer machte. Nicht wegen des Zuckers, sondern wegen all den Gefühlen, die diese fröhlichen Hasen in mir auslösten. Und ich weiß nicht, ob es die Erinnerung an Kindertage war oder die Sehnsucht nach einer kleinen Belohnung – aber plötzlich war da dieses stille Bedürfnis, mir selbst etwas Gutes zu tun. Obwohl mein Verstand noch flüsterte: „Du brauchst doch gar keinen“, wanderte meine Hand fast wie von selbst zu einem dieser kleinen süßen Häschen. Oder vielleicht auch zwei.
🍫 Was Schokohasen mit Sehnsucht zu tun haben
Ich sah mich plötzlich wieder als kleines Mädchen im Garten meiner Großeltern. Wie ich mit aufgeregten Augen zwischen Blumen und Sträuchern nach dem Osternest suchte. Wie ich den Schokohasen fand, behutsam aus dem Moos hob und mich so sehr freute, dass ich ihn erst einmal nur ansah, bevor ich ihn überhaupt essen konnte. Es war dieser Moment von Geborgenheit, von Zuwendung, von kindlicher Freude, der in mir aufstieg. Und ganz ehrlich: genau das war es, wonach ich mich sehnte.
Nicht der Hase an sich. Sondern das Gefühl dahinter.
Ich nahm einen mit. Vielleicht auch zwei. Legte sie vorsichtig in den Einkaufskorb, als hätte ich gerade etwas sehr Kostbares gefunden. Und irgendwie war es auch so. Denn ich spürte: Ich will mir selbst gerade etwas Gutes tun. Etwas, das nicht „vernünftig“ ist, aber ehrlich.
Zuhause legte ich die Hasen nicht sichtbar in die Schublade. Ein bisschen nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ – aber das funktioniert natürlich nicht wirklich. Kennst du es auch? Dieses leise innere Flüstern, das ruft: „Da ist etwas. Und es könnte dir gut tun.“
Denn was uns innerlich ruft und zieht, lässt sich nicht so einfach wegpacken.
🍫 Das Geheimnis hinter den Schokohasen
Und ich glaube, genau da liegt das Geheimnis. Denn es geht nicht nur um Schokolade. Es geht um ein Gefühl. Ein Verlangen. Eine Erinnerung. Eine Weichheit, nach der wir uns sehnen.
Manchmal ist der Appetit auf Schokolade kein körperlicher Hunger. Sondern eine stille Sehnsucht, die sich in süße Hülle kleidet.
Besonders an Feiertagen.
Denn Feiertage haben ihre eigene Magie – und ihre eigenen Schatten. Sie rühren an etwas in uns. Sie holen Erinnerungen hoch, auch wenn wir nicht darum bitten. Sie lassen uns spüren, wer fehlt. Was fehlt. Oder dass etwas nicht mehr ist, wie es einmal war.
- Kindheitserinnerungen tauchen auf: Der Duft von Schokohasen, die Suche nach dem Nest, Omas Hefezopf…
- Verluste werden spürbarer: Wer fehlt heute am Tisch, was ist nicht mehr wie früher?
- Der Druck, es „schön“ zu machen: Feiertage tragen eine gewisse Erwartungslast. Selbst wenn wir es ruhiger angehen – innerlich wollen viele von uns es besonders gut machen.
Wenn Essen zur Sprache der Seele wird
Am Abend war er wieder da, dieser Moment. Ich saß auf dem Sofa, die Gedanken kreisten, mein Körper war müde vom Tag. Und dann erinnerte ich mich. Nicht an den Hasen – sondern an das, was er in mir ausgelöst hatte.
Ich nahm ihn aus der Schublade, machte mir eine Tasse Tee und setzte mich hin. Ganz bewusst. Kein Fernseher. Kein Handy. Nur ich. Und bevor ich ihn öffnete, stellte ich mir eine Frage, die mir inzwischen so lieb geworden ist:
Will ich gerade wirklich Schokolade – oder möchte ich etwas anderes fühlen?
Ich biss hinein. Langsam. Nicht hastig. Und es war gut. Nicht, weil es besonders spektakulär schmeckte. Sondern weil ich mir in diesem Moment etwas geschenkt hatte, das viel größer war als ein Stück Schokolade: Aufmerksamkeit. Selbstzuwendung. Das ehrliche Gefühl, dass ich mich nicht verurteile, sondern mir zuhöre.
Die innere Naschkatze in mir
Früher hätte ich mich geschämt. Hätte mich gefragt, warum ich „schon wieder“ schwach geworden bin. Hätte innerlich mit mir geschimpft und mir vorgenommen, morgen „wieder disziplinierter“ zu sein. Heute weiß ich: Es war nie Schwäche. Es war ein Bedürfnis. Ein liebevoller innerer Ruf.
Ich habe eine kleine, feine Naschkatze in mir – vielleicht hast du auch eine. Sie meldet sich nicht, um mir das Leben schwer zu machen. Sondern um mir zu zeigen: „Etwas in dir braucht Aufmerksamkeit.“ Vielleicht Ruhe. Vielleicht Nähe. Vielleicht nur ein kleines Stück „Ich sehe dich.“
Diese Erkenntnis hat mein Verhältnis zum Essen verändert. Ich esse nicht mehr, um mich zu betäuben – sondern manchmal, um mich zu trösten. Und das ist okay. Solange ich dabei verbunden bleibe mit mir. Solange ich mich nicht verliere im Schlingen, sondern mir den Raum lasse, wirklich zu spüren.
Die innere Naschkatze will gehört werden
Ich möchte dir gerne noch ein bischen mehr zu dieser inneren Naschkatze erzählen. Denn lange Zeit waren wir keine guten Freunde. Ich habe gegen sie angekämpft und dachte oft, ich müsste mich einfach nur zusammenreißen. Disziplin haben. Den süßen Dingen widerstehen. Die Schublade zulassen und mich mit Vernunft beruhigen. Aber weißt du was? Das hat nicht funktioniert. Im Gegenteil. Je mehr ich versucht habe, gegen diese innere Stimme anzugehen, desto stärker wurde sie. Drängender. Ungeduldiger.
Bis ich eines Tages aufgehört habe, dagegen anzukämpfen – und stattdessen begonnen habe, zuzuhören.
Ich habe angefangen, dieser inneren Naschkatze in mir Raum zu geben. Ihr zuzuhören, wie einer guten Freundin, die sich lange nicht gemeldet hat, weil sie nicht wusste, ob sie willkommen ist. Und ich habe festgestellt: Sie ist nicht gierig. Nicht unvernünftig. Sie ist sensibel. Zart. Und sie meldet sich, wenn ich mich selbst verliere – in Aufgaben, im Alltag, im Funktionieren. Denn sie ist ein Teil in uns, der …
- sich nach Trost sehnt
- Leere füllen möchte
- Stress kompensiert
- Liebe sucht – manchmal in Form von Schokolade
Wenn sie sich zeigt, ist das oft kein Zeichen für Schwäche. Es ist ein Zeichen für ein Bedürfnis, das ich übersehen habe. Eine Sehnsucht nach Ruhe. Nach Wärme. Nach einer kleinen Form von Nähe zu mir selbst. Und in genau diesen Momenten wählt sie Schokolade – als Symbol, als Erinnerung, als liebevolle Geste an das Innere Kind in mir, das gelernt hat: Etwas Süßes macht es ein kleines bisschen besser.
💗 Liebe statt Kontrolle
Was hilft nun, damit ich nicht alles aufesse, was süß ist?
Aus meiner Erfahrung heraus – Liebe statt Kontrolle.
Deine innere Naschkatze braucht keine neue Diät, keine Strenge, keine Verbote. Sondern sie braucht ein liebevolles „ich sehe & höre dich.“
Was wäre, wenn du bei einem Essdrang kurz innehältst und dich fragst:
Was fehlt mir gerade wirklich?
Ist es Ruhe? Nähe? Eine liebevolle Geste – von dir an dich?
Ich will dich nicht davon abhalten, zu naschen. Wirklich nicht.
Aber ich möchte dir einen kleinen Raum öffnen, in dem du spürst:
Ich darf mich liebevoll begleiten. Auch (und gerade) wenn die Schokolade ruft.
Wenn ich heute nasche, dann nicht, weil ich muss. Sondern weil ich möchte. Und ich merke, wie sich dadurch etwas verändert hat. Ich greife nicht mehr ungeduldig zur Schublade, sondern mit einem kleinen Lächeln. Vielleicht mit einer Tasse Tee in der Hand. Vielleicht mit einer Decke auf dem Schoß. Vielleicht mit der tiefen inneren Erlaubnis, mir selbst etwas Gutes zu tun – und mich dabei nicht zu verlieren, sondern ein Stück näher bei mir selbst zu landen.
Verbindung statt Verzicht
Ich begleite heute Frauen, die oft genau das erleben. Die mehr wiegen, als sie sich wünschen. Die viele Diäten hinter sich haben. Die oft aus emotionalen Gründen essen – aus Sehnsucht, aus Stress, aus alten Mustern, die tief sitzen. Und ich sehe immer wieder dasselbe: Es geht nicht ums Essen. Es geht ums Fühlen. Um den Wunsch, sich wieder zu spüren, ohne sich verurteilen zu müssen.
Deshalb arbeite ich nicht mit Plänen oder Verboten. Sondern mit Verbindung. Mit Journaling. Mit liebevollen Impulsen. Mit der Frage: „Was brauchst du wirklich?“ Denn genau das ist der Schlüssel. Nicht Kontrolle. Sondern echtes Verstehen.
Wenn du dich das nächste Mal dabei ertappst, wie du „nur kurz“ zur Schublade gehst – dann nimm dir eine Minute. Schließ kurz die Augen. Frag dich: Bin ich hungrig – oder brauche ich gerade etwas anderes?
Und ganz egal, was du dann tust: Tu es mit Gefühl. Mit Bewusstheit. Und mit diesem Wissen: Du bist nicht falsch. Du bist fühlend.
📝 Journaling-Impulse
für deine innere Naschkatze
Wenn du magst, nimm dir jetzt gleich ein paar Minuten Zeit, um mit deiner inneren Naschkatze zu schreiben:
🖊️ Was genau fühle ich, bevor ich zur Schokolade greife?
🖊️ Was wünsche ich mir in diesem Moment wirklich – außer etwas Süßes?
🖊️ Wie könnte ich mir selbst eine kleine Portion Trost schenken – ohne mich zu verurteilen?
🖊️ Welche Kindheitserinnerung verbinde ich mit Schokohasen, Ostern & Co.?
🖊️ Was würde meiner inneren Naschkatze heute richtig guttun?
Du musst keine Romane schreiben. Schon ein paar ehrliche Zeilen können etwas in dir in Bewegung bringen. Nicht zur Kontrolle – sondern zur Verbindung. 💞
Ein Hasenmoment mit Herz
Vielleicht ist der Schokohase genau das, was du in diesem Moment brauchst. Dann genieße ihn. In aller Ruhe. Vielleicht aber ist es auch ein Spaziergang, eine Pause, ein ehrlicher Blick in dein Journal. Was auch immer es ist – du darfst es dir erlauben.
Naschen ist hier erlaubt. Und Essen darf uns nähren und nicht betäuben.
Wenn du dich also heute oder in den nächsten Tagen wieder mit einem Schokohasen gegenüberstehst – dann schau ihn an.
Lächel ihm zu. Und frag dich:
Möchte ich ihn gerade wirklich essen?
Oder brauche ich etwas anderes?
Und dann – wenn du magst – iss ihn.
Langsam. Achtsam. Mit Genuss.
Mit einem kleinen Lächeln.
Und mit der tiefen Erlaubnis, dass du dir selbst guttun darfst.
Du darfst ihn essen. Nicht als Notlösung, sondern als Einladung zum Innehalten.
Denn du bist nicht hier, um perfekt zu essen.
Du bist hier, um dich selbst wiederzufinden.
Und um zu spüren, dass du längst genug bist.
Frohe Ostern, du süße Seele
Und denk dran: Du bist nicht allein mit deiner Naschkatze.
Wir schnurren da gemeinsam durch. 🐾💗
deine Patrizia – Naschkatze mit Herz & Gefühl 🐾
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